Vibe-Coding war ein Begriff, der vor einiger Zeit einen regelrechten Hype auslöste und in aller Munde war. Wenn man heute noch mit Vibe-Coding kommt, schauen einen viele mitleidig an und fragen, ob man nicht Context-Engineering meint. Vibe-Coding ist eben schon sowas von letzte Woche … gefühlt ist es gerade mal drei Tage her, dass Context-Engineering als der neue heiße Shit gilt.
Als bei meinem Ex-Arbeitgeber Vibe-Coding der breiten Masse der Entwickler vorgestellt wurde (es ist tatsächlich schon ganze vier Wochen her – Ewigkeiten in AI-Zeit, heute wechseln AI-Dev-Konzepte so schnell wie früher Nvidia neue GeForce-Karten herausgebracht hat), gab es folgenden Tipp: Alle Anforderungen in eine Datei schreiben und im Prompt lediglich auf diese Datei verweisen. Die Dokumentation sollte in einem Unterverzeichnis liegen – man sollte sich nicht darauf verlassen, dass das LLM schon alles Nötige weiß. Also: Weniger in die Prompts und mehr Struktur direkt im Projekt.
Am Ende ist das nichts anderes als: „Erst denken, dann Code schreiben.“ Also nicht einfach drauflos coden, sondern zuerst Anforderungen und Konzepte überlegen.
Context-Engineering ist genau das. Den „Vibe“ rausnehmen, erst nachdenken, Informationen sammeln und strukturiert ordnen. Vibe-Coding eignet sich hervorragend, um Prototypen und Ideen schnell zu entwickeln. Diese lassen sich dann sauber dokumentieren und als Kontext in ein Projekt einbinden – ideal, wenn daraus später ein echtes Produkt entstehen soll.
Man kann also sagen: Vibe-Coding als kreative Vorstufe, Context-Engineering als methodischer Feinschliff.
Jedenfalls ist das meine Auffassung von dem, was gerade passiert. Aber vielleicht ist nächste Woche ja schon wieder alles anders.